Hochleistung - was treibt uns an? Teil 8 - Bist du frei?
Was soll das heißen: „Bist du frei?“!
Wer anfängt, sich mit den eigenen inneren Antreibern zu beschäftigen, merkt oft: Diese innere Stimme („mach keine Fehler“, „sei schnell“, „streng dich an“) dominiert oft die innere Bühne. Es ist gar nicht einfach, diese Bühne zu verlassen, sich in den Zuschauerraum zu setzten und das Ganze mit genügend Abstand anzuschauen. Dort im Zuschauerraum sitzt der innere Beobachter, den wir vergangene Woche in Teil 7 kennengelernt haben. Dieser Beobachter ist neutral, schlägt sich nicht auf eine Seite. Von diesem Platz aus können wir die innere Dynamik zwischen unserer Antreiber-Seite und der angetriebenen Seite beobachten.
Nur: Auf diesen Beobachter-Platz zu kommen – das ist gar nicht einfach. Was hilft: Langsamkeit. Genau beobachten. Im Coaching unterstützen mein Kollege Calvin und ich unsere Klienten dabei, in diese genaue innere Forschungsarbeit zu kommen. Quasi mit Lupe in Zeitlupe. Denn nach unserer Erfahrung braucht Veränderung, dass wir erst einmal selbst bemerken:
⚡Wie leicht wir vom neutralen Beobachter in den bewertenden Antreiber rutschen
⚡Wie sich der Antreiber als Stimme der Vernunft tarnt, die erklärt, warum die To-Do-Liste schon ihre Richtigkeit hat
⚡Wie oft Performance alternativlos erscheint – und uns die vermeintliche Alternativlosigkeit nicht hellhörig macht
⚡Wie wir in Extremen denken: Performance vs. Nicht-Performance, makellos vs. wertlos und wie eindeutig die Konsequenzen erscheinen: man bekommt nur noch die ungeliebten Projekte, wird weniger gehört, nur noch rumgeschubst, statt ge- und befördert landet man auf dem Abstellgleis und über kurz oder lang im Aus
Veränderung braucht auch: Sich darin zu üben, von dieser Art Gedanken immer wieder zum inneren Beobachter zurückzukehren. Wozu? Weil wir uns von dort aus neuen Fragen widmen können:
➡️ Welche Nachteile beobachte ich durch die innere Dynamik zwischen Antreiber-Seite und der anderen Seite, der Angetriebenen?
➡️ Was kommt auf diese Weise in meinem Leben zu kurz?
➡️ Gäbe es die Antreiber-Seite und die Angetriebene nicht, was würde ich dann wollen?
𝐖𝐨𝐳𝐮 𝐛𝐞𝐨𝐛𝐚𝐜𝐡𝐭𝐞𝐧? Weil wir dann einen Ausstieg finden können aus dieser Spirale sich wiederholender Gedanken, Gefühle und begrenzter Handlungsoptionen. So kann neuer Spielraum entstehen. Frei sein heißt hier also: Ich bin nicht mehr getrieben vom Müssen meines inneren Antreibers, sondern entwickle Wahlfreiheit. Das kann bedeuten, Dinge nicht mehr oder anders zu tun. Oder ich tue die gleichen Dinge wie vorher – aber mit einer anderen inneren Haltung. Ohne Müssen.
Was hat der innere Beobachter mit Achtsamkeitspraxis gemeinsam? Dazu nächste Woche. Folge mir und aktiviere die 🔔, um keinen Post zu verpassen.
selfspace – Reflexionsräume für Menschen in Hochleistung. Retreats ∙ Workshops ∙ Coaching
differenziert ∙ empathisch ∙ hartnäckig
Mein Ansatz folgt der Metatheorie der Veränderung.