🛡️Muss ich kontrollieren - oder brauche ich Sicherheit?

Kontrolle kann sinnvoll sein. Sie hilft, den Überblick zu behalten, Abläufe zu verbessern und Verantwortung zu übernehmen.

Aber oft dient die Kontrolle nicht der Qualität, sondern dem Versuch, mit innerer Unsicherheit umzugehen.

𝗪𝗮𝗿𝘂𝗺 𝗞𝗼𝗻𝘁𝗿𝗼𝗹𝗹𝗲 𝗼𝗳𝘁 𝘂𝗻𝘀𝗲𝗿𝗲 𝗟ö𝘀𝘂𝗻𝗴 𝘄𝗶𝗿𝗱
Wenn wir gelernt haben, dass Fehler bestraft werden - emotional, sozial, beruflich - entwickeln wir schnell die Überzeugung: Nur wenn wir alles im Griff haben, sind wir sicher. Die Alternative ist eine unaushaltbare Ohnmacht.

In Verantwortung geraten wir dann schnell in einen inneren Widerspruch:

⚡️ Wir sollen delegieren oder loslassen. Zugleich haben wir das Gefühl, dass andere genauso fehlerfrei sein müssen, wie wir selbst. Also bleibt oft nur ein Weg, um die Angst im Griff zu behalten: kontrollieren und bestimmen. Meine Kollegin Anne-Kathrin und ich begegnen diesem Thema oft im Coaching.

𝗗𝗶𝗲 𝗞𝗼𝗻𝘀𝗲𝗾𝘂𝗲𝗻𝘇𝗲𝗻 𝘃𝗼𝗻 𝘂𝗻𝗿𝗲𝗳𝗹𝗲𝗸𝘁𝗶𝗲𝗿𝘁𝗲𝗿 𝗞𝗼𝗻𝘁𝗿𝗼𝗹𝗹𝗲
Kontrolle wirkt selten nur sachlich. Sie vermittelt auch Botschaften wie: Ich traue dir nicht. Du machst es nicht richtig. Du bist falsch.

Sie kann Ausdruck sein von Misstrauen, Angst oder Enttäuschung.

Und: Wer andere kontrolliert, um sich selbst zu stabilisieren, macht sein seelisches Erleben abhängig vom Verhalten anderer.

Die Folgen können weitreichend sein:

In Organisationen
➡️ Energie fließt in aufwändige Kontrollsysteme statt in wertschöpfende Tätigkeiten. Effizienz und Qualität leiden.
➡️ Mitarbeitende werden nicht unterstützt, sondern überwacht. Individuelles Potenzial bleibt ungenutzt.
➡️ Die Folge ist Frust, Stillstand, innere Kündigung. Fluktuation steigt. Das ist teuer für die Organisation, vorteilhaft für die Konkurrenz.

Im Familien- und Freundeskreis
➡️ Wir meinen es gut, doch sind dabei eng, fordernd und druckvoll. Nähe wird schwierig, wenn Kontrolle den Ton angibt.
➡️ Spannungen entstehen, die schnell zu Rückzug, Vorwürfen oder Eskalation führen.
➡️ Partner, Kinder und Freunde wenden sich ab, wenn Kontrolle Vertrauen ersetzt und keine Augenhöhe mehr gegeben ist.

𝗪𝗮𝘀 𝗵𝗶𝗹𝗳𝘁: 𝗷𝗲𝗻𝘀𝗲𝗶𝘁𝘀 𝘃𝗼𝗻 𝗞𝗼𝗻𝘁𝗿𝗼𝗹𝗹𝗲
Kontrolle loszulassen bedeutet nicht, alles laufen zu lassen. Es bedeutet, sich selbst so zu halten, dass nicht alles im Außen abgesichert werden muss.

Eine hilfreiche Frage kann sein: Wovor schützt mich mein Kontrollverhalten, und welchen Preis bezahle ich dafür?

🔶 Was könnte sich verändern, wenn du Kontrolle nicht mehr brauchst, um dich sicher zu fühlen, sondern dir selbst Sicherheit geben kannst? 🔶

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